Einzelhandelsverband lehnt die Verlagerung des Tegut-Marktes auf die Schmelzaue in Schwalmstadt ab
Der Einzelhandelsverband Hessen-Nord lehnt die Verlagerung des Tegut-Marktes in das Gewerbegebiet in der Schmelzaue und die Neu-Ansiedlung eines Discounters auf dem Altstandort Tegut ab.
Durch die Verlagerung und die Neuansiedlung wird es erhebliche Frequenzverluste in dem Einkaufszentrum und in der Bahnhofstraße geben. Schwalmstadt verfügt heute schon über eine Zentralität von über 150 % an Lebensmittelflächen, was einmalig in Hessen ist. Nicht nur, dass der Einzelhandel von diesem Vorhaben stark gefährdet ist, sondern auch das Lebensmittel-Handwerk.
Perspektivisch würde diese Ansiedlung in Schwalmstadt-Treysa auch erhebliche Auswirkungen auf die Umlandgemeinden und insbesondere auf den Stadtteil Ziegenhain haben. Es ist damit zu rechnen, dass die Konzentration des Lebensmittel-Einzelhandels mit den Großflächen sich auf den Stadtteil Treysa und darüber hinaus auf die Bundesstraße B 454 verlagern wird. Wenn allerdings der Lebensmitteleinzelhandel in den Stadtteilen verschwindet, so Geschäftsführer Martin Schüller, wird auch der übrige Einzelhandel darunter leiden bzw. verschwinden. So wird schon heute jeder zehnte Euro im Discount-Bereich mit Non-Food-Artikeln verdient.
Zu glauben, dass der Standort in der Schmelzaue an die Innenstadt angebunden wird, entbehrt jeden Sachverstands, so Martin Schüller. Mit der verkehrlichen Anbindung des geplanten Standorts ist eine fußläufige Überquerung oder gar Regelung weder möglich noch zukunftsfähig. Auch die Mieter des Einkaufszentrums und die Hausbesitzer in der Bahnhofstraße haben ein Recht auf Investitionssicherheit.
Durch die erheblichen Frequenzverluste, die zu erwarten sind, wird das Einkaufszentrum geschwächt und der Einzelhandel, das Lebensmittelhandwerk und Teile der Gastronomie in der Bahnhofstraße vernichtet, was natürlich Auswirkungen auf die Immobilienwerte in den Bereichen zur Folge haben wird. Dies gilt auch für die Umlandgemeinden und andere Stadtteile von Schwalmstadt, für die die Stadt Schwalmstadt als Mittelzentrum auch eine Verantwortung trägt.
Erstaunlich ist, dass bei der öffentlichen Auslegung im Textteil beim Tegut-Markt von einer Verkaufsfläche von 1.800 qm zzgl. 60 qm Verkaufsfläche gesprochen wird, aber in der Projektbeschreibung der Werner-Projektentwicklung bei dem Tegut-Markt von einer Verkaufsfläche von 2.200 qm und einem Cafe in einer Größenordnung von 250 qm ausgegangen wird.
„Ein Schelm, wer hier was böses denkt“. Insbesondere die Mittelzentren sind gefordert, keine neuen Standorte, weder im Food- noch im Non-Food-Bereich, außerhalb der Innenstadt auszuweiten, da schon jetzt Frequenzverluste, insbesondere durch den Online-Handel zu verzeichnen sind.